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Auszubildende des Brandenburgischen IT-Dienstleisters entwickeln gemeinsam mit dem Naturkundemuseum Potsdam Meldeportal für Gottesanbeterin

- Erschienen am 11.08.2023
Bild Gottesanbeterin © Naturkundemuseum Potsdam

Das Naturkundemuseum Potsdam hat gemeinsam mit Auszubildenden des Brandenburgischen IT-Dienstleisters (ZIT-BB) ein neues Meldeportal für die Fundmeldungen der Gottesanbeterin in Berlin und Brandenburg entwickelt. Das Portal wurde von Auszubildenden des ersten und zweiten Lehrjahres zum Fachinformatiker für Systemintegration und Anwendungsentwicklung beim zentralen IT-Dienstleister des Landes Brandenburg programmiert und ist seit heute auf der Homepage des Museums freigeschalten.

Peter Koppatz, IT-Entwickler und -Ausbilder im ZIT-BB, fand Anfang Oktober 2022 selbst eine Gottesanbeterin im Landkreis Elbe-Elster und gab den Anstoß für das Projekt. „Nach einer kurzen Internetrecherche erfuhr ich, dass am Naturkundemuseum Potsdam Fundbeobachtungen gesammelt werden und besuchte das Museum. Ich erkannte das Potential für eine praxisnahe IT-Ausbildung. Bei der Umsetzung könnten die Auszubildenden Kenntnisse zu den Themen HTML, Datenbanken, CSS, Client-Server-Architektur und Python erlernen, praktisch anwenden und gleichzeitig ein nützliches Tool für ein laufendes Bürgerwissenschaftsprojekt entwickeln. Eine Win-Win-Situation“, erläutert Peter Koppatz.

Das Projekt startete Ende November 2022 mit zwei Auszubildenden des ZIT-BB. In enger Zusammenarbeit mit Dr. Dirk Berger, einem Mitarbeiter des Naturkundemuseums Potsdam, war bereits Ende Februar 2023 der Prototyp in der Erprobung. Im Juli dieses Jahres ist die Domain https://gottesanbeterin-gesucht.de/ eingerichtet worden. Aktuell sind im Meldeportal die Meldungen von diesem Jahr hochgeladen und in einer interaktiven Karte dargestellt. Die Funde der Vorjahre sollen sobald wie möglich ergänzt werden.

„In den vergangenen zwei Jahren wurden so viele Gottesanbeterinnen in Brandenburg und Berlin gesichtet und gemeldet, dass wir mit der Bearbeitung der Fundmeldungen nur schwer hinterherkamen. Mit dem neuen Meldeportal ist es uns nun möglich, die Sichtungen effizient zu verarbeiten und den Meldenden schneller ein Feedback zu geben. Wir hoffen, dass die Meldeplattform gut angenommen wird“, erklärt Dr. Dirk Berger.

Das Naturkundemuseum Potsdam und die Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg erforschen seit 2016 die Verbreitung der Europäischen Gottesanbeterin in Brandenburg und Berlin. Bürgerinnen und Bürger können mitmachen und ihre Begegnungen mit den Fangschrecken mitteilen. Im Jahr 2007 wurde sie zum ersten Mal in Brandenburg gefunden. Seither wird sie immer häufiger beobachtet. Grundlage für die Erforschung ihrer Verbreitung und der aktuellen Ausbreitung der Art sind Fundmeldungen durch die Bevölkerung, die im Naturkundemuseum Potsdam gesammelt werden.

„Eine jährliche Kartierung der gut getarnten Art wäre personell nicht zu leisten“, sagt Dr. Dirk Berger vom Naturkundemuseum Potsdam. Die Auswertung der Zufallsfunde kann dem Museum dabei helfen aktuelle Ausbreitungsereignisse zu rekonstruieren. Neben natürlichen Habitaten, wie offenen und sonnenbeschienenen Offenländer, wird die Art auch regelmäßig im urbanen Raum festgestellt. So zum Beispiel auf Ruderalflächen oder Kulturbrachen, in Innenstädten, in Gärten oder auf Balkonen. Manchmal fliegen die Tiere in den Abend- und Nachtstunden auch durch geöffnete und beleuchtete Fenster und Türen in Wohnungen.

Wie können Bürginnen und Bürger mitmachen?

Die Meldeplattform https://gottesanbeterin-gesucht.de/ ist bewusst einfach gehalten und soll sich intuitiv erschließen. Neben ein paar Informationen zur Gottesanbeterin und dem Projekt können die Meldung direkt abgeben werden. Es muss nur ein Foto hochgeladen werden, in einer Karte der Fundort ausgewählt und das Funddatum ergänzt werden. Personen, die eine Rückmeldung wünschen, können ihre E-Mailadresse hinterlassen.

 

 

 

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Datum
11.08.2023